N a m e :
Von meinen Eltern wurde ich auf den Namen Norrik getauft. Dies ist ein sehr alter Name. Angeblich bedeutet er „der Begabte“. Warum und wieso meine Eltern mir ausgerechnet diesen Namen gaben, weiß ich nicht. Ob es eine Vorahnung oder nur eine Hoffnung war? Diese Dinge würden mich interessieren, aber ich weiß es nun mal nicht. Und so wie es aussieht, werde ich es auch nicht herausfinden.
Doch den Namen, den meine Eltern mir gaben, benutze ich heute nur noch unter Freunden. Ich nenne mich Ywan. Ywan, der Reisende.
Spitz- oder Kosenamen besitze ich nicht. Lediglich meine Feinde nennen mich Ghân-rim. Angeblich ist dies ein Wort aus der alten Sprache der Dunkelelben. Was es bedeutet? Ich habe keine Ahnung, aber dass es besonders freundlich ist, glaube ich nicht. Höchstwahrscheinlich wissen diejenigen, die mich so nennen nicht einmal selbst, was er eigentlich bedeutet.
A l t e r :
Ich zähle ungefähr 27 oder 28 Sommer. Aber so genau nehme ich es mit dem Zählen der verstrichenen Jahre nicht, daher kann es auch sein, dass ich bereits 30 bin. Aber ob ich nun 28 oder 30 bin... was macht das schon für einen Unterschied?!
R a s s e :
Ich gehöre der Rasse der Menschen an. Sowohl meine Mutter als auch mein Vater waren Menschen.
B e r u f :
Einst war ich ein begnadeter Landwirt, ebenso wie mein Vater, der mir alle Kenntnisse beibrachte, die ich heute besitze. Doch nun habe ich mich davon abgewandt. Einige unvorhergesehene Ereignisse in meinem Leben brachten mich dazu, meine Zukunft als Landwirt aufzugeben. Heute nehme ich von Zeit zu Zeit Aufträge an. Aber keine gewöhnlichen. Nein! Mittlerweile ist das Töten zu meinem Beruf geworden. Ich bin ein Auftragskiller, doch zur Deckung gebe ich mich ab und an gerne als Soldat aus. Aufgrund meiner passablen Schwertkünste hatte ich damit bisher immer Erfolg.
A u s s e h e n :
Du wanderst gemächlich die Hauptstraße nach Fériná entlang. Hinter einem Hügel taucht eine Gestalt auf. Du bleibst stehen und kneifst die Augen zusammen, um sie besser zu erkennen. Doch bis auf die Tatsache, dass sie groß und schlank ist, kannst du nicht viel erkennen. Kurz darauf kommt sie direkt auf dich zu. Jetzt kannst du auch erkennen, dass es sich um einen jungen Mann handelt. Er muss etwa 30 Jahre alt sein. Auf seinem Gesicht liegt ein verschlossener Ausdruck, seine Augen funkeln kalt. Unwillkürlich schauderst du. Unter dem Blick dieser grauen Augen hast du das Gefühl, durchschaut zu werden. Entschlossen senkst du den Blick, um den jungen Mann etwas genauer zu betrachten. Durch seine Kleidung erkennt man nicht besonders viel, doch du kannst kräftige Muskelstränge an seinen Oberarmen erahnen und auch sein restlicher Körper ist gut durchtrainiert und zeugt von regelmäßiger Übung. Von der Haltung her wirkt er eindeutig wie ein Schwertkämpfer. Seine Kleidung ist aus einfachen Leinen gewebt und er wirkt allgemein eher schäbig und wie ein armer Mensch. Doch als du auf seinem Rücken zwei glänzende Schwertklingen entdeckst, runzelst du die Stirn. Wer solche Schwerter besitzt, kann nicht arm sein. Inzwischen ist er unmittelbar vor die stehen geblieben und mustert dich ohne Gefühlsregung. Erneut schauderst du ohne es zu wollen. „Seid gegrüßt!“, hörst du dich noch sagen und deine Beine setzen sich wie von selbst wieder in Bewegung. Er nickt dir wortlos zu und wendet sich um. Stumm setzt er seinen Weg fort. Nach einigen Metern drehst du dich noch einmal um und siehst der Gestalt hinterher. Verwirrt schüttelst du den Kopf.
C h a r a k t e r :
Mein wahres Ich weiß ich gut zu verstecken. Ich kann kalt und unnahbar wirken, sodass kaum jemand näher mit mir in Kontakt treten möchte. Von Zeit zu Zeit möchte ich einfach einmal meine Ruhe haben. Da diese Strategie gut funktioniert, wende ich sie gerne ab und zu an.
Aber natürlich kann ich auch vertrauenerweckend, offen und freundlich wirken. Auf diese Weise bin ich noch immer an wichtigen Informationen gelangt.
Ich bin verschlagen, listig und außerordentlich intelligent. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, setze ich es zu 99,9% auch in die Tat um. Ich scheue es nicht, auch einmal ein Risiko einzugehen oder jemanden der mir vertraut, zu hintergehen. Ich habe keinerlei Skrupel, jemanden umzubringen, wenn er es verdient. Mitleid mit derartigen Personen ist mir so gut wie fremd. Eigentlich kann man nie wirklich sicher sein, ob man nun etwas von mir zu befürchten hat oder nicht. Diese Charakterzüge habe ich mir im Laufe der Jahre angeeignet. Sie helfen mir in vielerlei Hinsicht. Und doch würde ich nie einen wahren Freund verraten. Das Problem ist nur herauszufinden, ob man nun mein Freund ist, oder nicht...
V o r l i e b e n :
Xx Herausforderungen
Xx der Kampf mit zwei Schwertern
Xx die Nacht
Xx Nebel
Xx Pläne schmieden
A b n e i g u n g e n :
Xx jemand, der mir einen Strich durch die Rechnung macht
Xx meine Schwächen offenbaren
Xx Rivalen
Xx Konfrontation mit meiner Vergangenheit
Xx Neugierde
F ä h i g k e i t e n / S t ä r k e n :
Xx mich verstellen
Xx Informationen herausfinden
Xx Mordaufträge
Xx seine Geschicklichkeit
Xx mit zwei Schwertern kämpfen was seine Gegner oft verunsichert
Xx er besitzt geringe hypnotische Fähigkeiten
S c h w ä c h e n :
Xx von Zeit zu Zeit traue ich mir etwas zu viel zu
Xx Bogenschießen – dafür habe ich einfach nicht ausreichend Geduld
Xx Orientierung
Xx keine Geduld
Xx reiten
A u s r ü s t u n g :
Meine Zwillingsschwerter habe ich immer bei mir. Ich trage sie auf dem Rücken. Bei weiteren Reisen ist das der Bequemlichkeit halber am angenehmsten. In meinem Gürtel stecken genau drei Dolche. Diese benutze ich für Morde, denn mit dem Blut meiner Opfer möchte ich die kostbaren Schwerter keinesfalls benutzen. Diese nutze ich nur für meine eigene Verteidigung. Ansonsten trage ich immer einen Beutel mit Goldstücken bei mir, denn mit meinen Aufträgen verdiene ich nicht schlecht. Als armen Mann kann man mich kaum bezeichnen. In einem Beutel an meiner Hüfte befinden sich (fast) immer ein paar Beeren. Auch einen Wasserschlauch trage ich zumindest während dem Reisen immer bei mir.
B e g l e i t e r :
Ich habe keinen Reisegefährten, sondern reise vollkommen alleine. So kann ich das Tempo anschlagen, das mir passt und muss nur auf mich selbst Acht geben und nur für mich Nahrung und Wasser suchen.
L e b e n s l a u f :
Valbarth – ein kleines Dorf am Rande des Großen Waldes.
Mein Heimatdorf. Es war eine stürmische Nacht. Draußen tobte ein heftiges Gewitter. Alle paar Sekunden erhellten Blitze den Himmel und heftiges Donnergrollen dröhnte in den Ohren. Und in dieser Nacht wurde ich, damals noch Norrik, geboren. Meine Eltern hatten Angst. Furchtbare Angst. Als meine Mutter das kleine Bündel endlich in ihre Armen hielt, weinten sie beide vor Freude. Sie umarmten abwechselnd mich und sich gegenseitig. Inzwischen war auch das Gewitter weitergezogen. Man hörte nur noch das gleichmäßige Prasseln des Regens. Am nächsten Tag stellte mein Vater fest, dass das Gewitter heftige Tribute gefordert hatte. Beinahe unsere gesamte Ernte war vernichtet worden. Meine Eltern bangten. Wenn der Winter allzu hart werden würde, würden sie unweigerlich erfrieren. Doch dieses Schicksal sollte uns nicht ereilen. Ein befreundeter Bauer half uns aus der Patsche und wir kamen mehr oder weniger glimpflich durch den Winter.
Ich lernte schneller als die meisten anderen Kinder laufen und spielte schon bald mit den anderen aus unserem Dorf.
Bis auf gelegentliche Überfälle durch verfeindete Elbenstämme, zog meine Kindheit ereignislos an mir vorüber.
Etwa 5 Jahre nach meiner eigenen Geburt wurde meine Mutter ein weiteres Mal schwanger. Dieses Mal war es ein Mädchen.
Ich passte gut auf sie auf und schon bald waren wir ein Herz und eine Seele. Im Gegensatz zu anderen Geschwistern stritten wir uns nie. Zumindest fast nie...
Doch eines Tages, meine Schwester musste ungefähr zehn gewesen sein, fielen verfeindete Dunkelelben in unser Dorf ein. Ich hatte schon beinahe das Mannesalter erreicht uns wusste mit einem Schwert umzugehen. An der Seite meines Vaters und anderen Dorfbewohnern, kämpfte ich um unsere Heimat. Erfolglos. Drei Tage später hatten die Dunkelelben das Dorf fest in ihrer Hand und uns blieb nichts übrig, als zu fliehen. Es wurde ein harter Gewaltmarsch. Wir hatten wenig Proviant und einen weiten Weg vor uns. Als Ziel hielten wir uns stets Fériná, die Hauptstadt unseres Landes, vor Augen.
Doch das Schicksal bestimmte, dass wir niemals dort ankommen sollten. Unsere Gruppe wurde von einer Bande von Räubern überfallen. Zahlreiche gute Freunde und Bekannte wurden grundlos ermordet. Auch mein Vater befand sich unter den Toten. Alle Überlebenden flohen in Richtung Hauptstadt. Auch meine Mutter und meine geliebte Schwester befanden sich unter ihnen. Doch ich blieb allein zurück. Rachegefühle zerfraßen mir das Herz und der Hass auf die Mörder unseres halben Dorfes wuchs immer mehr.
Ohne es groß zu merken wurde ich langsam aber sicher zu dem, der ich heute bin. Die Räuberbande habe ich gefunden. Sie hatten kein besonders langes Leben mehr. Ich spürte sie auf und ermordete sie im Schlaf. Damit war zumindest diese Angelegenheit für mich erledigt. Inzwischen waren kaum drei Monate vergangen, doch der Gedanke, zu meiner Mutter und meiner Schwester zurückzukehren, war undenklich. Ich hatte mich in dieser kurzen Zeit mehr verändert als ich es je für möglich gehalten hätte. Einmal ganz davon abgesehen, dass ich ohnehin nicht besonders an die Option glaubte, dass die beiden noch am Leben sein könnten.
So wurde ich zu Ywan dem Reisenden. Fortan hatte ich keinen Ort mehr, den ich als meine Heimat bezeichnen würde. Da ich dringend Geld brauchte, nahm ich Mordaufträge an und diese Tätigkeit übe ich noch heute aus. Inzwischen bin ich ungefähr 30. Es ist eine Menge Zeit vergangen, aber im Endeffekt hat sich nichts geändert. Allerdings habe ich das Gefühl, doch in die Hauptstadt zurückkehren zu müssen. Das war ich meiner Schwester schuldig. Und wenn sie noch lebte, würde ich sie auf jeden Fall finden. Wahrscheinlich hatte sie sich ebenso verändert, wie ich es getan hatte, aber das ist mir im Augenblick egal. Ich befinde mich auf dem Weg nach Fériná und dort werde ich mich auf die Suche machen. Egal wie lange es dauern wird, bis ich auf eine Spur stoße!!!